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Lima – eine akustische Zeitreise durch Perus Hauptstadt

Margit Atzler Mit Jorge Riveros Cayo

Für viele Peru-Reisende ist Lima nicht viel mehr als Durchzugsort zu den touristischen Höhepunkten in anderen Landesteilen. Gerade zur Hauptreisezeit für Touristen aus der nördlichen Hemisphäre zwischen Juli und Oktober liegt die Stadt unter einer dicken Wolkendecke begraben. Lima hat mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick bei all dem Verkehrschaos und dem grauen Himmel bei gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit den Anschein haben mag. In der Hauptstadt prallt die Vielfalt des ganzen Landes mit seinen drei unterschiedlichen Klimazonen aufeinander.

Knapp über 9 Millionen Einwohner zählt Lima. Mit der Schwesternstadt Callao, wo Flughafen, Seehafen, Industrie und hohe Kriminalität beheimatet sind, kommt die Metropolregion Lima auf 10 ½ Millionen Einwohner. Zum einen rühmt sich die Stadt der international hoch angesehen Kochkünste, zum anderen gibt es eine lebendige Musikszene, eine Vielzahl an Museen, kolonialen Herrenhäusern und archäologischen Stätten. Um Peru und die Mentalität der Peruaner zu verstehen, lohnt es sich, zumindest ein paar Tage in Lima zu verbringen.

Durch die unterschiedlichen Epochen in Perus Hauptstad lässt sich eine Zeitreise unternehmen: zunächst stehen die präkolumbinischen Zeit und zwei der geschätzten 500 Huacas, wie die Ausgrabungsstätten genannt werden, im Mittelpunkt. Viele Jahre ging man in Lima wenig achtsam mit dem kulturellen Erbe um. Viele Huacas dienten als Grabstätten und wurden von Goldsuchern geplündert. Oder das Erdreich der Huacas wurde abgetragen und als Baumaterial verwendet.

Was umgangssprachlich oft als „Kolonialzeit“ bezeichnet wird ist in Peru eigentlich die Zeit des Vizekönigreichs. Diese Zeit des Vizekönigreichs zwischen der Ankunft der Spanier in der Mitte des 16. Jahrhunderts und der Unabhängigkeit des heutigen Perus kann man bei einem Besuch im Kongress- und Inquisitionsmuseum und in der Casa Aliaga, einem der ältesten erhaltenen Herrenhäuser im Centro Histórico, dem historischen Stadtzentrum Limas heraufbeschwören.

Die „Casa de la Literatura Peruana“ – das Haus der peruanischen Literatur – wendet sich der Sprache, allen voran dem Spanischen, zu. Schließlich hat Peru literarisch bedeutsame Namen hervorgebracht – allen voran den Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa. Was aber Peru als Land und natürlich die Literaturlandschaft so besonders macht, ist die sprachliche Vielfalt. In Peru gibt es geschätzte 47 Sprachen und grob 19 Sprachfamilien. Ein buntes Kaleidoskop, dem sich das Literaturmuseum, untergebracht in einem ehemaligen Bahnhofsgebäude im historischen Zentrum Limas, widmet.

Links

Jorge Riveros, Journalist & Reiseführer in Barranco, Lima:
Jorge Riveros – Facebook
Jorge Riveros – Instagram
Casa de Aliaga – (englisch)
Casa de la Literatura Peruana – Haus der peruanischen Literatur, ehemalige Bahnstation (nur spanisch)
Museo del Congreso y de la Inquisición – Kongress- und Inquisitionsmuseum (nur spanisch)
Huaca Puruchuco – (nur spanisch)